Ausgabe Nr. 21 (Mai/Juni 2009)

Unterwegs in Frankreich

Bretagne

Halbinsel Quiberon: Rauer Westen, sanfter Osten

Wie ein schmales Band zieht sich die Halbinsel Quiberon auf halbem Wege zwischen Lorient und Vannes in den Atlantischen Ozean. Es ist ein Stück Bretagne wie aus dem Bilderbuch - mit einer felsigen und wilden Küste, schmucken Orten mit regionaltypischen Häusern aus Granitstein und Booten in geschützten Buchten. Die Anzahl der Sonnenstunden im Jahr kann mit der Mittelmeerküste fast mithalten. Eine Reisereportage aus einem vermeintlichen Paradies an der bretonischen Südküste.

Paris

Idyllische Inseln inmitten einer Weltstadt

Ein Spaziergang über die Ile de la Cité und die Ile Saint-Louis führt nicht nur ins Herz der französischen Hauptstadt, sondern auch zu ihren Ursprüngen. Trotz ihrer zentralen Lage sind die beiden Inseln ein Hafen der Ruhe inmitten des Großstadtverkehrs. Ein idealer Ort für einen Stadtrundgang.

Cassis

Eine Frage des Gleichgewichts 

Rund 20 Kilometer von Marseille entfernt befindet sich das Fischerdorf Cassis. Dank einer respektvollen Distanz zu den Ferienzentren der Côte d'Azur weiter im Osten konnte sich der Ort ein Gleichgewicht zwischen Ursprünglichkeit und touristischer Entwicklung bewahren. Vor der Haustür locken das blaue Mittelmeer, die weltberühmten Calanques und eine der höchsten Steilküsten Europas.

Charleville-Mézières

Dichterleben und Marionettenkunst

«Sie wollen nach Charleville-Mézières? Was wollen Sie denn da?» Solcherlei verwunderte Fragen schlagen mir entgegen, als ich Bekannten von meinen Reiseplänen berichte. Ich habe aber von einigen spannenden Sehenswürdigkeiten gehörtund mache mich auf den Weg in die Ardennen. Ich fand ein beeindruckendes Museumsprojekt über den Dichter Rimbaud und lernte einiges über das weltgrößte Festival der Marionettenkunst.

La Rochelle

Die Schöne und ihre zwielichtige Vergangenheit

Eine der schönsten und beliebtesten Hafenstädte der französischen Atlantikküste ist La Rochelle. Schon immer richteten die Bürger der Stadt ihren Blick über das Meer hinaus. Es entstand eine Weltoffenheit, die man bis heute bei den Einheimischen spürt. Bei allem Glanz sollte jedoch nicht vergessen werden, dass sich der Wohlstand der Hafenstadt zu einem großen Teil auf einen grausamen Dreieckshandel mit Sklaven zwischen Europa, Afrika und Amerika gründet. Ein Thema, das lange Zeit verdrängt wurde, inzwischen aber recht offensiv von der Stadtverwaltung angegangen wird.

Zentralmassiv

Die Natur als Kunstraum

Zum dritten Mal wird in diesem Sommer das Massif du Sancy im Regionalpark der Vulkane der Auvergne westlich von Clermont-Ferrand zum Schauplatz moderner Kunst unter freiem Himmel. Horizons 2009 heißt das Ereignis, bei dem vom 1. Juli bis zum 20. September Neugierige die monumentalen Werke von elf Künstlern auf sich wirken lassen können.

Frankreich heute

Gustave Eiffel

Vom Mann, der keinen deutschen Namen tragen wollte

Zur Pariser Weltausstellung von 1889 wurde er am 15. Mai als unbestrittene Hauptattraktion eröffnet: der Eiffelturm. Das Wahrzeichen von Paris feiert nun seinen 120. Geburtstag, was die Pariser Stadtverwaltung zum Anlass nimmt, mit einer Ausstellung dem Mann zu gedenken, dessen Name zwar weltberühmt, dessen Lebensweg den meisten aber unbekannt ist.

Überseegebiete

Frankreichs DOM/TOM in der Krise

Die französischen Überseedepartements (DOM) und -territorien (TOM) wurden in den letzten Monaten von sozialen Unruhen erschüttert. Zahlreich gingen die Menschen dort auf die Straße und ein Generalstreik legte das öffentliche Leben lahm. Zwar hat sich die Situation inzwischen wieder beruhigt, doch ist der Reflex, einfach mehr Geld aus Paris zu überweisen, eine wirkliche Lösung der Probleme?

Flughäfen

Welche Zukunftsperspektiven haben Frankreichs Flughäfen

Flughäfen sind ein wichtiger Mosaikstein in der Infrastruktur eines modernen Landes. Für abgelegene Regionen sind sie oft sogar eine notwendige Voraussetzung, um im internationalen Konkurrenzkampf überleben zu können. Der Luftverkehr gilt allgemein als Wachstumsbranche. Auch in Frankreich ist auf vielen Airports ein weiterer Ausbau der Kapazitäten geplant, manche Flughäfen kämpfen allerdings ums Überleben.

Der Bauch von Paris

Ein Besuch beim Großmarkt der Hauptstadt

Die französische Hauptstadt ist ein unersättlicher Schlund, der jeden Tag mit Tonnen von Lebensmitteln gestopft werden will. Die Waren, die Restaurants, Fleischer oder Lebensmittelhändler täglich ihren Kunden anbieten, kommen direkt aus Rungis, dem größten und umsatzstärksten Großmarkt Frankreichs. Ein paar Kilometer vor Paris werden auf einer Fläche von nicht weniger als 232 Hektar all die Lebensmittel umgeschlagen, die die Hauptstädter später auf ihren Tellern finden.

Art de vivre

Aperitif

Lillet, ein Aperitif für Kenner

Um als echter Bewohner von Bordeaux zu gelten, genügt es, in den Lokalen Südwestfrankreichs einen Lillet zu bestellen. Das Getränk, das seit 1887 im nahen Podensac hergestellt wird, ist ein Aperitif auf Weinbasis, der mit Fruchtlikör, Zucker und Chinarindenextrakt versetzt ist. Eine köstliche Mischung von afrikanischen und südamerikanischen Pflanzen mit den Weinen aus Bordeaux.

Chantals Rezept

Carré d'agneau aux herbes

Das Lammkotelett ist für mich eines der Gerichte, die den Beginn des Sommers ankündigen. Das Fleisch lässt an die saftigen Wiesen der Normandie denken und die Kräuter haben den typischen Duft der Provence. Diese delikate Kombination weckt die Sinne und lässt die Vorfreude auf die heiße Jahreszeit umso größer werden.

Genuss

Scharfmacher, der echte Senf aus Dijon

Senf ist eine Pflanze, die man auf allen Kontinenten findet. Aber Achtung: Es gibt solchen Senf und solchen. Nicht jeder schmeckt gleich, vor allem existieren große Qualitätsunterschiede zwischen den Marken. Manch scheinbares Originalprodukt entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als eine billige Kopie. Man sollte seinen Senf also sorgfältig auswählen. Für Franzosen ist ohnehin nur der Senf aus Dijon ein echter Senf. Zu Recht?