Ausgabe Nr. 32 (März/April 2011)
Unterwegs in Frankreich
Parks & Gärten
Die 10 schönsten Gärten Frankreichs
Die Franzosen sind stolz auf ihren grünen Daumen. Ihre Leidenschaft für Gärten und Parks hat sich seit Mitte der 1970er-Jahre, als sich einige Eigentümer herrschaftlicher Anlagen dazu entschlossen, ihre Gärten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, stark entwickelt. Im ganzen Land wurden Grünanlagen zu Besuchermagneten. Man schätzt heute die Anzahl der Parks, die auch für Auswärtige einen Besuch lohnen, auf über 1.000. Es ist also nicht einfach zu sagen, welche die schönsten darunter sind. Wir präsentieren Ihnen deshalb eine Auswahl an Gärten, deren Charme wir am meisten erlegen waren.
Baskenland
Saint-Jean-Pied-de-Port, ein baskisches Schmuckstück
Früher war die Lage von Saint-Jean-Pied-de-Port im Herzen des Baskenlandes, keine sieben Kilometer von der spanischen Grenze entfernt, von strategischer Bedeutung. Heute dösen die Schafe im Schatten der Stadtmauer und hat die Zitadelle ihre militärische Wichtigkeit längst verloren. Für den Tourismus ist das Dorf aber unverändert attraktiv. Besucher kommen gerne zu den traditionellen Festen. Außerdem gibt es einen ständigen Strom von Pilgern auf dem Weg nach Santiago de Compostela, denn in Saint-Jean-Pied-de-Port vereinen sich die verschiedenen Varianten des Jakobsweges auf französischem Gebiet, bevor es über die Pyrenäen geht.
Clisson
Ein Stück Italien im Westen Frankreichs
Frankreich ist ein Land, das manchmal mit ungewöhnlichen Überraschungen aufwartet. Das Dorf Clisson ist ein gutes Beispiel dafür. Unweit von Nantes und der Atlantikküste gelegen, erinnern die Architektur des Ortes, die Landschaft der Umgebung, ja sogar das Licht an das viele hundert Kilometer entfernte Italien. So erstaunlich es klingen mag, Clisson ist ein Stück italienische Atmosphäre in Frankreichs Westen, ein Ziel, das einen Umweg lohnt.
Nizza
Frühlingsgefühle einer Diva
Dank ihrer privilegierten Lage ist Nizza eine der ersten Städte Frankreichs, die sich aus der Winterkälte verabschiedet und den Frühling begrüßt. Der Ende Februar stattfindende Karneval, bei dem die Einwohner die Nächte zum Tag machen und untereinander Blumenschlachten organisieren, symbolisiert den Beginn der schönen Jahreszeit. Wenn die noch schüchterne Frühlingssonne die Straßen in ein verheißungsvolles Licht hüllt, ergeben sich ungewohnte Perspektiven in einer Stadt, die wie eine Diva mit zunehmendem Alter ihre Reize nicht verliert. Eine Reise in Bildern.
Paris
Das Pantheon, großes Gebäude für die Großen Frankreichs
Die Franzosen wählten den Hügel Sainte-Geneviève mitten im Quartier Latin von Paris, um ihrer größten Landsleute zu gedenken. Die Architektur der Grab- und Gedenkstätte erinnert auf den ersten Blick an den Petersdom in Rom und an einen griechischen Tempel: das Pantheon. Auf seinem Giebel ist mit goldenen Buchstaben die Zeile geschrieben, die jeder im Land auswendig kennt: « Aux grands hommes la patrie reconnaissante » (dt. Den größten Männern vom dankbaren Vaterland). Was verbirgt sich hinter diesem symbolischen, viel besuchten Ort, der immer wieder Anlass zu heftigen Debatten gibt?
Château de Saint-Fargeau
Wo der Blick hinter die Kulissen erlaubt ist
Unter den vielen Schlössern Frankreichs sticht das Château de Saint-Fargeau heraus. Wie kaum ein anderes im Land öffnet es seine Türen für neugierige Besucher. Hier kann man nicht nur die herrschaftlichen Präsentations- und Wohnräume besichtigen, sondern auch die Kulissen eines solchen Anwesens. Eine einzigartige Möglichkeit, mehr vom Leben auf dem Schloss und den Herausforderungen des Erhalts einer solchen Anlage zu erfahren.
Frankreich heute
Politik
Das «neue» Gesicht des französischen Rechtsextremismus
Das Gesicht und der Vorname ändern sich, doch der Nachname bleibt der gleiche: Jean-Marie Le Pen, der langjährige Präsident der rechtsextremen Front National, übergab seinen Posten im Januar seiner eigenen Tochter. Marine Le Pen wurde mit 67,65 Prozent der Stimmen der Parteimitglieder gewählt. Die neue Frau an der Spitze hat sich zum Ziel gesetzt, der Partei ein neues, ein harmloseres Gesicht zu geben. Eine Art Front National light, die für die traditionellen Parteien umso gefährlicher werden könnte.
Gesellschaft
Madame Glückspilz? Die Situation der französischen Frauen
Wenn man einige Klischees über die französische Frau in der Welt hört, könnte man sich fragen, warum ihr Dasein von der UNESCO noch nicht zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Die immer elegante, gutaussehende, von Zwängen befreite Französin, die ihr Mutterglück genießen und trotzdem Karriere machen kann. Aber ist die Realität wirklich so rosig? Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass es im vermeintlichen Paradies auch Schatten gibt.
Austernkrise
Sterben Frankreichs Austern aus?
Frankreich ist mit einem Marktanteil von 90 Prozent der erste Produzent - und auch Konsument - von Austern in Europa. 130.000 Austern werden jedes Jahr von 3.000 Unternehmen mit insgesamt 17.000 Mitarbeitern gezüchtet. Der Jahresumsatz der Branche beläuft sich auf knapp 610 Millionen Euro. Doch dem Sektor geht es schlecht. Seit 2008 sehen sich die Austernzüchter mit einem Virus konfrontiert, der die jungen Austern auf mysteriöse Weise absterben lässt. Die Situation hat sich inzwischen derart verschärft, dass manche gar das Aus der Austernzucht in französischen Gewässern fürchten.
Art de vivre
Likör
Crème de Cassis
Die Crème de Cassis unterscheidet sich in einem Punkt von vielen anderen Alkoholika: Man trinkt sie nicht pur. Vielmehr dient der Johannisbeerlikör dazu, andere alkoholische Getränke zu aromatisieren, insbesondere Weißwein und Champagner, was dann als Kir bzw. Kir Royal bekannt ist. Gerne wird die Crème de Cassis zudem für weitere Cocktails oder zum Backen verwendet. Doch nicht jeder Johannisbeerlikör hat die gleiche Qualität.
Chantals Rezept
Huitres chaudes à la fondue de poireaux et son sabayon
Austern kann man das ganze Jahr über essen, das wissen nicht nur die Austernzüchter. Viele mögen Austern vor allem roh, dabei lassen sie sich auch gut warm zubereiten, zum Beispiel überbacken mit Lauch und Sabayon-Sauce.
Livarot
Das Brot der armen Leute
Im Departement Calvados befindet sich im sattgrünen Pays d'Auge die Traditionskäserei Graindorge. Ihre Spezialität ist der mit dem AOC-Gütesiegel geschützte Livarot. Früher war der Livarot der meistgegessene Käse in der Normandie, weshalb man ihn auch das « Brot der armen Leute » nannte.