Ausgabe Nr. 60 (Herbst 2016)

Unterwegs in Frankreich

Vallée de la Dordogne

Wo man « wie Gott in Frankreich lebt »

Das Vallée de la Dordogne zieht sich durch drei Departements (Dordogne, Lot und Corrèze) und ist eine besonders privilegierte Gegend. Hier lässt es sich angenehm und friedlich leben, man ist umgeben von wunderschönen Landschaften, außergewöhn-lichen architektonischen und historischen Kulturgut ern und kann dazu noch eine schmackhafte Küche genießen. Kurz: Diese Ecke Frankreichs kann zu Recht als kleines Paradies bezeichnet werden! Sarlat, La Roque Gageac, Rocamadour, Gouffre du Padirac und der Neandertaler sind zwar die bekanntesten Botschafter dieser Region, aber bei Weitem nicht die einzigen. Vor allem im östlichen Teil des Tals (Lot und Corrèze), über den wir hier berichten wollen, gibt es ein touristisches Potenzial, das überraschenderweise noch weitgehend unbekannt ist. Verlässt man also die ausgetretenen Pfade und folgt den Hinweisen derer, die hier leben, dann entdeckt man schnell den Charme eines Tales, der den Ausdruck « leben wie Gott in Frankreich » absolut rechtfertigt.

Paris

Saint-Germain-des-Prés

Mehr als ein Viertel, die Seele von Paris?

Saint-Germain-des-Prés gehört neben dem Eiffelturm, Montmartre und den Champs-Élysées zu den legendären Orten in Paris. Das Viertel war jahrelang ein beliebter Treffpunkt von Intellektuellen, Künstlern und Politikern und wurde lange Zeit als die intellektuelle Seele der Hauptstadt betrachtet. Was ist von diesem Mythos heute noch übriggeblieben?

Wie sieht die Realität in diesem Viertel aus?

 

Languedoc-Roussillon

Sigean: das Reservat der glücklichen Tiere

Ich war nie ein Freund von zoologischen Gärten. Für mich gibt es keinen Grund, warum man wilde Tiere in Käfige sperren sollte. Man hat den Eindruck, die Menschen sperren sie darin ein, weil sie sich vor ihnen schützen wollen. Also habe ich Zoos immer gemieden. Doch das gehört der Vergangenheit hat, einer Zeit, bevor ich im Rahmen einer Reportage für Frankreich erleben das Réserve africaine de Sigean entdeckt habe ... Heute erzähle ich Ihnen nun, wie das gekommen ist.

 

Loire-Tal

La grange de Meslay

Von der Holzkathedrale zum Musiktempel

In der Region Centre-Val de Loire, knapp zehn Kilometer nordöstlich von Tours, steht inmitten von Feldern ein bemerkenswertes und erstaunliches Gebäude aus dem 13. Jahrhundert: die Grange de Meslay. Dieser Ort, der weit von den bekannten touristischen Pfaden entfernt liegt, ist nicht nur eines der besterhaltenen Klostergebäude für landwirtschaftliche Zwecke in Frankreich – beziehungsweise sogar in Europa –, sondern er beherbergt darüber hinaus einen der schönsten Konzertsäle des Landes. Seit mehr als 50 Jahren findet hier jährlich ein klassisches Musikfestival statt, das in seiner Art einmalig ist und bei dem renommierte Interpreten aus aller Welt ganz unkompliziert ihre Kunst darbieten.

 

Aquitaine

Skizzen aus Bordeaux

Im Juni 2016 waren während einiger Tage Dutzende Zeichner in den Straßen von Bordeaux unterwegs. Die Mitglieder der Vereinigung Urban Sketchers hielten dort ihr jährliches Treffen ab und nutzten die Gelegenheit, die Stadt zu zeichnen. Wir haben uns von ihnen inspirieren lassen, um das Zeitgeschehen auf andere Art zu skizzieren. 

Frankreich heute

Gesellschaft

Brexit: Wie denken Briten, die in Frankreich leben, darüber?

Am 23. Juni 2016 haben die Briten mit 51,9 % der Stimmen für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt. Die rund 200.000 Engländer, darunter viele Rentner, von denen viele seit Langem in Frankreich leben, haben die Abstimmung und das Resultat mit ganz besonderem Interesse verfolgt. Viele sind nun zutiefst verunsichert, welche Konsequenzen dieses Votum für sie haben wird. Wir haben einige von ihnen getroffen. 

Gesellschaft

Frauen und Männer, die sich für die deutsch-französische Freundschaft einsetzen: Barbara Barberon-Zimmermann, Mitbegründerin des deutsch-französischen Kulturfestivals arabesques

Seit fünf Jahren wird jeweils am 22. Januar, dem Tag der deutsch-französischen Freundschaft, in Hamburg und der Metropolregion das deutsch-französische Kulturfestival arabesques eröffnet. Dies ist der Beginn einer Reihe kultureller Veranstaltungen (Konzerte, Filmvorführungen, Theatervorstellungen, Tanzspektakel, Debatten, Lesungen, Ausstellungen ...), die insgesamt bis zu 30.000 Menschen anziehen. Das Ziel dieser deutsch-französischen Kooperation ist, sowohl in deutscher als auch in französischer Sprache dafür zu sensibilisieren, wie die beiden Kulturen – aber auch andere – sich gegenseitig beeinflussen und bereichern. Barbara Barberon-Zimmermann ist Mitbegründerin dieses Festivals und stellt es Jahr für Jahr erneut mit viel Energie und Arbeitseinsatz auf die Beine. Ihre echte Leidenschaft für Frankreich und die deutsch-französische Freundschaft gibt ihr die Kraft, diese zeitaufwändige Aufgabe couragiert zu bewältigen. Wir haben uns mit ihr unterhalten. 

Kultur

Das unglaubliche Vermächtnis von Maurice Ravel

Die Werke des französischen Komponisten Maurice Ravel (1875-1937) gehören zu den meistgespielten der Welt. Man schätzt, dass sein berühmter Bolero alle zehn Minuten irgendwo auf der Erde aufgeführt wird. Ein Erfolg, der gigantische Urheberrechtsvergütungen nach sich zieht. Genaueres über deren Höhe zu erfahren, ist allerdings unmöglich. Die Anspruchsberechtigten, die in keiner verwandtschaftlichen Beziehung zum Komponisten stehen, haben daraus eines der bestgehüteten Geheimnisse im Bereich der klassischen Musik gemacht. Doch am 1. Mai ist der Bolero Gemeingut geworden. Jeder hat seitdem also das Recht, das Stück lizenzfrei aufzuführen. Die bisherigen Bezieher der Tantiemen versuchen, sich dem zu widersetzen. Bis jetzt ohne Erfolg. Abgesehen von diesen Streitigkeiten wurde nun allerdings durch einen Vorfall das Vermächtnis von Maurice Ravel als solches ins Licht der Öffentlichkeit gerückt, und dabei wurde offensichtlich, dass dies eine höchst seltsame Geschichte ist.

Geschichte

Bretagne: die Johnnies, die Lieblingsfranzosen der Engländer

Seit 188 Jahren überqueren Bretonen aus Roscoff und umliegenden Gemeinden im Finistère Jahr für Jahr den Ärmelkanal, um in England ihre berühmten rosa Zwiebeln zu verkaufen, eine Sorte, die als der « Rolls-Royce » unter den Zwiebeln angesehen wird. Von diesem erstaunlichen Handel abgesehen erzählt ihre Geschichte auch vom Kampf mutiger Frauen und Männer, für die der Ärmelkanal niemals ein Hindernis war und die damit auf ihre Art Vorreiter in Sachen Freizügigkeit waren. Für sie war es die natürlichste Sache der Welt, Geschäfte mit Großbritannien zu betreiben. Dadurch haben sie nicht nur ihren Lebensunterhalt verdient, sondern auch eine dauerhafte Freundschaft zu diesem Land und seinen Bewohnern aufgebaut.

Art de vivre

Chantals Rezept

Tarte d'automne aux champignons et à la farine de châtaigne

« Für mich ist es quasi ein Ritual: Jedes Jahr, wenn die Blätter der Bäume herbstliche Farben annehmen und die Zeit der Pilze gekommen ist, bereite ich diese Tarte zu, denn sie gehört einfach zu dieser Jahreszeit. Sie verbindet in harmonischer Weise den feinen Pilzgeschmack mit einem Mürbeteig aus Kastanienmehl. Eine einfache und köstliche Art, den Herbst zu genießen. Bon appétit!»

Alkoholische Getränke

Frankreich, das neue Eldorado für Bierliebhaber

Die Tatsache lässt sich nicht leugnen: Seit einigen Jahren gibt es in Frankreich immer mehr Bierliebhaber. Inzwischen ist es nicht mehr nur der Bierkonsum, der zunimmt (+2,8 % 2014 und +1 % 2015), sondern es gibt vor allem im Bereich der Produktion einen sprunghaften Anstieg. Obwohl Frankreich in Sachen Bierkonsum nur den 28. Platz in Europa innehat, liegt das Land paradoxerweise mit mehr als 800 Brauereien hinsichtlich der Anzahl der Produktionsstätten auf dem dritten Rang: eine Zahl, die sich innerhalb von nur fünf Jahren verdoppelt hat. Dieses Bier Made in France wird darüber hinaus lokal und in handwerklichen Verfahren hergestellt, sodass Liebhaber dieses Gebräus beim Geschmack die Qual der Wahl haben.

 

Produkte

Der Bistrostuhl « Drucker »: zeitlos und pariserisch

Der Bistrostuhl « Drucker » ist von allen Pariser Bistrostühlen der authentischste. Seit mehr als einem Jahrhundert wird er auf den Terrassen schicker Pariser Brasserien eingesetzt.